Die verschiedenen Formen von Schwerhörigkeit

Schwerhörigkeit ist nicht gleich Schwerhörigkeit. Es gibt tatsächlich verschiedene Formen von Hörverlust oder verminderter Hörfähigkeit. Dazu muss man erst einmal wissen, wie das Ohr funktioniert.

Das Hören: die Funktionsweise des Ohrs
Das Ohr ist der erste Sinn, den wir als ungeborene Säuglinge entwickeln: Unsere ersten Sinneseindrücke sind also Töne. Die Ohren lassen sich nicht ausblenden. Sie empfangen Geräusche immer, sogar im Schlaf. Die Ohrmuschel (die äußerlich sichtbar ist) funktioniert dabei wie eine Satellitenantenne und fängt Geräusche aus der Umgebung ein. Die Gehörknöchelchen im Mittelohr heißen Hammer, Ambos und Steigbügel. Sie leiten die wahrgenommenen Schwingungen am Trommelfell zum Innenohr weiter. Die Cochlea (also die Hörschnecke) verwandelt diese physischen Schwingungen in neuronale Reize um. Diese wiederum stimulieren über die Nervenbahnen das Gehirn. Erst hier wird die wahrgenommene Welt rekonstruiert.

Schwerhörigkeit Form I: Probleme beim Schallempfinden
Diese Form der Schwerhörigkeit findet im Innenohr statt und ist dauerhaft. Dabei sind die Haarzellen entweder nicht vorhanden oder beschädigt. Diese Hörminderung kann mit Hörgeräten oder auch mit einem Mittelohr-Implantat therapiert werden. Für eine schwer ausgeprägte Schwerhörigkeit gibt es das Cochlea-Implantat. Die Schwerhörigkeit des Schallempfindens kann auch ausschließlich die hohen Töne betreffen. Dann spricht man von einem partiellen oder teilweisen Hörverlust. Diese Form tritt oft im späteren Lebensalter auf.

Schwerhörigkeit Form II: Probleme mit der Schallleitung
In diesem Fall werden die wahrgenommenen Schwingungen nicht mehr korrekt vom Außen- und Mittelohr in das Innenohr geleitet. Töne werden gedämpft oder gar nicht mehr wahrgenommen. Zu den Ursachen zählen:

  • Schäden oder Fehlbildungen an der Ohrmuschel oder im Gehörgang
  • Schäden am Trommelfell (z. B. durch einen Unfall oder ein Wattestäbchen)
  • Mittelohrentzündung
  • Ohrenschmalz
  • ein gebrochenes Gehörknöchelchen (Unfall)

Was kann man prophylaktisch gegen die Gefahr von Schwerhörigkeit tun?
Wenn Sie in frühen Lebensphasen schon auf Ihr Gehör achten, also bevor eine Schwerhörigkeit eintritt, vergrößern sich die Chancen, eine solche zu vermeiden. Wichtig ist:

  • Vermeiden Sie Lärm (laute Musik, laute Rockkonzerte).
  • Tragen Sie bei der Arbeit an lauten Maschinen einen Gehörschutz.
  • Gönnen Sie sich nach Phasen mit lauter Beschallung ausreichend Ruhephasen.

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