Neue Studie der FH Lübeck zu Hörgeräten im Straßenverkehr
Die FH Lübeck startet in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden ein neues Projekt: eine Online-Befragung für Menschen mit Hörgeräten im Straßenverkehr. Die Leitfrage ist: Tragen die Betroffenen ihre Hörgeräte auch im Straßenverkehr oder legen sie sie ab? Aus anderen Studien kam die Anregung dazu. Im Rahmen einer psychologischen Untersuchung an der TU Dresden zum Thema Verkehrssicherheit wurde festgestellt, dass schwerhörige Personen, wenn Sie ihr Hörgerät tragen, wesentlich sicherer als Radfahrer am Straßenverkehr teilnehmen als ohne. Die FH Lübeck will nun herausfinden, ob die Schwerhörigen ihr Hörgerät auch tatsächlich tragen. Die Kooperation mit der TU Dresden bot sich an, weil hier Deutschlands zentrale Bildungsstätte für Hörgeräteakustik angesiedelt ist (nämlich die Akademie für Hörgeräte-Akustik).
Warum werden Hörgeräte im Straßenverkehr oft nicht getragen?
Das Problem kennen viele Hörgeräteträger: Der Fahrtwind verursacht laute dauerhafte Geräusche beim Radfahren. Diese gehen auf Luftverwirbelungen am Ohr zurück. Daher nehmen viele Radfahrer ihre Hörgeräte heraus. Und das obwohl es eine Windgeräuschunterdrückung im Hörgerät gibt, die sich einschalten lässt. Aber auch dies ist problematisch, denn wenn diese zu stark eingestellt ist, hört man den Straßenverkehr nicht mehr. Die Wissenschaftler hoffen nun auf rege Teilnahme und können, wenn die Ergebnisse dementsprechend sind, an die Industrie für Hörgeräte die Forderung stellen, die Geräuschunterdrückung noch präziser zu gestalten. Schließlich können davon Menschenleben abhängen! Erste Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich in Italien auf der International Bicycle Safety Conference bekannt gegeben.