Kann man sein Gehör vor Schwerhörigkeit schützen?

Lärm und zunehmendes Alter gelten als wichtige Risikofaktoren für einen Hörverlust. Bestimmt kennen auch Sie Menschen, die von einer Schwerhörigkeit betroffen sind und Hörgeräte tragen müssen. Aber gibt es einen Weg, sich vor Schwerhörigkeit zu schützen? Zuerst die schlechte Nachricht: Eine Möglichkeit, Schwerhörigkeit mit Sicherheit zu vermeiden, gibt es nicht.Dies hat seinen Grund vor allem darin, dass Schwerhörigkeit auch angeboren sein kann oder sich mit zunehmendem Alter entwickelt, weil die Haarsinneszellen im Ohr in ihrer Empfindlichkeit abnehmen. Dennoch sollte auch gut hörende Menschen auf bestimmte Dinge achten, um ihr sensibles Hörorgan zu schützen.

Unser Ohr: ein wichtiges und empfindliches Organ

Der Mensch hat fünf Sinne, die Ohren sind einer davon. Das Gehör entwickelt sich bereits beim ungeborenen Kind, sodass wir unsere ersten Töne noch im Mutterleib wahrnehmen (etwa ab der zweiten Schwangerschaftshälfte). Das Ohr ist sehr komplex aufgebaut. Es kann nicht nur Töne wahrnehmen, sondern diese auch an das Gehirn weiterleiten. Dabei werden die Schallwellen, die unsere akustische Umwelt darstellen, in elektrische Signale umgewandelt.

Besonders junge Menschen greifen zu oft zum Kopfhörer

Man sieht sie auf dem Schulhof, in der Straßenbahn und im Straßencafé: Kinder und Jugendliche mit Smartphone oder iPod und Kopfhörern. Nicht nur Musik, sondern auch Videos (natürlich mit Ton) werden so konsumiert, geteilt und an Freunde geschickt. Fand früher die Welt der Kinder fast ausschließlich ohne künstliche Beschallung statt, ist heute der Medienkonsum selbstverständlicher Teil des Alltags gerade der Jüngeren. Während ältere Menschen auf diesen Anblick oft mit Befremden reagieren, wachsen die Kinder von Anfang damit auf – sie kennen es nicht anders. Aber die Geräte sind oft zu laut eingestellt und werden viel zu lang eingesetzt. Dies kann nicht nur Stress auf psychischer Ebene zur Folge haben, sondern auch das Gehör der Kinder schon früh nachhaltig beschädigen. Immer mehr Kinder und Jugendliche brauchen daher schon Hörgeräte – Tendenz steigend. Es ist beispielsweise wichtig, schon bei der Anschaffung der technischen Geräte darauf zu achten, dass sie nicht zu laut eingestellt werden können. Auch ausreichende Pausenzeiten sind unerlässlich. Nicht nur die ständige Verfügbarkeit über Medien kann langfristig belastend sein, auch die Ohren halten der Dauerbeschallung nicht stand. Laute Konzerte, Disco-Besuche oder Berufe mit lauten Maschinen können ebenfalls als riskant für das Gehör angesehen werden.

Wie man Schülerinnen und Schüler an die Problematik heranführt

Manche Schulen führen Projekte durch, bei denen die Kinder probeweise Hörgeräte anlegen, um sich mit der Welt der Schwerhörigen auseinanderzusetzen. Viele empfinden den Klang als zu laut, aber auch als metallisch oder irgendwie künstlich. Den Schülern wird klar: Ein Hörgerät ist nur eine Hilfe, sorgt für ein verfremdetes Hören und ist keine wünschenswerte Alternative zu einem gesunden Gehör.

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