Hörsturz – Probleme und Therapie
Es trifft den Menschen wie ein Schlag: Plötzlich versagt ein Ohr den Dienst, als hätte jemand den Verstärker abgeschaltet. Ein Hörsturz kommt fast immer plötzlich, unerwartet und sorgt für einen gehörigen Schrecken. Der Verlust des Hörvermögens löst nicht nur Sorgen über die Gesundheit aus, sondern macht ängstlich, weil man sich hilflos und nicht mehr kommunikationsfähig fühlt. Der Hörsturz tritt oft auf…
- … morgens nach dem Aufstehen.
- … in stressreichen Situationen mit viel Belastung.
- … nach lauten Geräuschwahrnehmungen.
Warum dies so oft der Fall ist, ist aber ebenso wenig bekannt wie die genauen Ursachen für einen Hörsturz. Das Innenohr ist der Ort, an dem der Hörsturz stattfindet. Hier werden die Schwingungen des Trommelfells in den Haarzellen in neuronale Impulse verwandelt. Diese werden ins Gehirn geleitet und dort als unsere akustische Welt aufgebaut. Bei einem Hörsturz versagen die Haarzellen.
Was tun im Falle eines Hörsturzes?
Früher machte man den Hörsturz meist zu einem Notfall und suchte sofort einen Arzt auf. Diese Panik ist aber, wie man heute weiß, eher schädlich. Solange das Ohr nicht völlig taub ist, sollte man Ruhe bewahren. Wenn ein Rest von Hörvermögen vorhanden ist, kann man ruhigen Gewissens ein bis zwei Tage abwarten. Etwa 50 Prozent bekommen in diesem Zeitraum ihr Gehör zurück. Auch Chancen auf einen Behandlungserfolg gehen durch diese Wartezeit nicht verloren. Entspannen Sie sich, trinken Sie keinen Alkohol und rauchen Sie nicht. Wenn es sich nicht bessert, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt konsultieren.
Was der HNO-Arzt macht
Der HNO-Arzt wird ausschließen wollen, dass eine Verstopfung mit Ohrenschmalz die Ursache ist. Wenn sich durch einen Infekt im Mittelohr Flüssigkeit hinter dem Trommelfell sammelt, kann dies ebenso zu einer Hörminderung führen. Auch laute Geräuschwahrnehmungen wie Böller, Explosionen, Arbeit mit lauten Sägen etc. kommen als Ursache infrage. Als Therapiemaßnahme wird eventuell Kortison in hohen Dosen verabreicht, denn so wird der Flüssigkeitshaushalt im Ohr reguliert und einer Entzündung entgegengewirkt. Auch eine Sauerstoff-Therapie ist möglich: Dabei wird in einer Druckkammer Überdruck erzeugt und gleichzeitig reiner Sauerstoff eingeatmet. Es kann zusammen mit dem Hörsturz ein Tinnitus, also ein Ohrgeräusch, auftreten. Ebenso ein pelziges Gefühl an der Ohrmuschel, Schmerzen aber meist nicht. Bei nur ca. 15 Prozent aller Betroffenen bleibt eine dauerhafte Hörminderung zurück