Hörgeräte als präventive Maßnahme gegen Demenz und Depressionen
Wer unter Schwerhörigkeit leidet, braucht Hörgeräte. Es gibt aber noch weitere Gründe, warum man bei Schwerhörigkeit nicht auf Hörgeräte verzichten sollte: Nichttherapierte Schwerhörigkeit ist einer der Gründe für Demenz und Depressionen im Alter. Die medizinische Forschung hat entdeckt, dass Menschen, die schlecht hören, sich oft zurückziehen. Kontaktarmut und Kommunikationsmangel sind eine häufige Konsequenz. Verringerte Kommunikation bedeutet auch eine verminderte Gehirntätigkeit. Wenn das menschliche Gehirn weniger angeregt und trainiert wird, lässt auch die Zahl der Verbindungen des Nervensystems, der sogenannten Synapsen zwischen den Nerven, nach. In der Folge können Altersdemenz oder Altersdepressionen entstehen. Wer also schwerhörig ist, und sich nicht mit Hörgeräten zu einem besseren Hörvermögen verhilft, muss mit einem höheren Risiko für Demenz und Depressionen rechnen.
Vorsorgeuntersuchungen beim Hörgeräteakustiker
Es ist von immenser Bedeutung, dass die Hörschwäche frühzeitig diagnostiziert wird. Dann sollten die Hörsysteme an die Bedürfnisse des Betroffenen angepasst werden. Die Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker, Marianne Frickel, fordert daher, dass Hörtests ab 60 Jahren zum Standard gehören sollten. Hierfür sollten sich Ärztinnen und Ärzte, aber auch Krankenkassen engagieren. Nur so kann einer Altersdemenz oder Altersdepression, die durch Schwerhörigkeit verursacht wird, entschieden entgegen gewirkt werden.