Oft führt kein Weg an einem Hörtest vorbei
Die Hörgeräte von heute sind wahre Technikwunder. Sie lassen uns entspannt am Alltag teilnehmen und sind sehr unauffällig.
Endlich wieder am Leben teilnehmen
Meist fällt es den Ehepartner*innen zuerst auf. Sie bittet ihn zum vierten Mal, den Fernseher leiser zu stellen. Und muss dennoch jeden zweiten Satz wiederholen. Dann hilft nur eins: Er muss dringend zum Hörtest!
Hand aufs Herz: Meiden Sie Gespräche mit mehreren Beteiligten, weil sie einzelne Stimmen nicht mehr richtig zuordnen können? Beeinträchtigen Hintergrundgeräusche ihr Hörerlebnis immer öfter?
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die uns sagt, dass wir immer jung, fit und voller Elan sein sollen. Manche werden vielleicht befürchten, zum alten Eisen gezählt zu werden oder nicht mehr mithalten zu können. Dennoch: Zögern sie den Hörtest nicht länger hinaus.
Jeder siebte Erwachsene hierzulande hört schlecht. Unter den Menschen über 65 Jahre ist es sogar jeder zweite. Abhängig von der jeweiligen Ursache des Hörverlusts sind immer häufiger junge Menschen betroffen. Vor allem, wenn sie Stress oder Lärm ausgesetzt sind.
Moderne Hörgeräte sind klein und effizient
Die Hörgeräte, die heute bei Hörgeräteakustiker*innen angepasst werden, sind nicht mehr klobig. Auch fallen sie kaum auf. Sie sind kleine Computer mit Batterieantrieb, die Erstaunliches leisten. Das Erkennen verschiedener Alltagsgeräusche, das Unterdrücken von Störgeräuschen und die gezielte Verstärkung von Sprache sind mittlerweile selbstverständlich. So erhalten auch Sie Ihre Lebensqualität wieder zurück.
Greifen Sie zu einem teureren Modell, sind die Vorzüge noch besser. Beispielsweise das Freisprechen im Auto ist dann kein Problem mehr. Auch können viele Geräte im Ausland Gespräche direkt übersetzen. Hörgeräte zeichnen unsere Gesundheitsdaten auf. Sogar die etwas günstigeren Modelle haben meist Bluetooth, sodass wir sie mit dem Fernseher oder Handy verbinden können. Dann lässt sich das gute Stück problemlos per Smartphone bedienen.
Wie gehe ich dabei vor?
Wenn auch Sie sich nicht länger zurückziehen wollen, sind vier Schritte empfehlenswert:
- Fragen Sie Ihre Krankenkasse, welche Leistungen sie genau übernimmt. Die gesetzlichen Krankenversicherer sind dazu verpflichtet, die Kosten tragen. Allerdings müssen sie nur den Preis eines notwendigen Standardmodells zahlen. Pro Hörgerät sind das derzeit meist 685€ pro Stück und die Kosten für das individuell angepasste Ohrstück, die bei 33,50 € liegen. Etwaige Mehrkosten sind meist durch Zusatzfunktionen bedingt, die für das Hören nicht unbedingt nötig sind.
- Nachdem Sie sich bei Ihrer Krankenversicherung nach den möglichen Kosten erkundigt haben, gehen Sie zu Ihrer HNO-Ärzt*in. Hier wird man genau herausfinden, wie sich der Hörverlust darstellt und welche Ursachen er hat. Man wird in diesem Zusammenhang z. B. prüfen, wie gut Sie gesprochene Worte aus einem Lautsprecher hören. Auch die für Sie relevanten Tonlagen findet man heraus. Die HNO-Ärzt*in wird prüfen, inwieweit Störgeräusche ihr Hören mindern.
- Schließlich lassen Sie sich Ihre Hörgeräte passgenau bei Ihrer Hörakustiker*in anpassen. An die Hörhilfen müssen Sie sich aber erst gewöhnen. Die Feineinstellungen des Geräts erfordern meist mehrere Sitzungen.
- Hörgeräteträger*innen sollten mindestens einmal im Jahr zum Hörtest gehen, damit die Geräte nachjustiert werden können.