Eisenmangelanämie als mögliche Ursache für bestimmte Formen des Hörverlusts
Mit der Eisenmangelanämie haben US-amerikanische Wissenschaftler vielleicht einen Risikofaktor für bestimmte Formen der Schwerhörigkeit entdeckt, der sich steuern lässt.
In einer groß angelegten Studie fanden die Forscher einen Zusammenhang heraus zwischen einer Eisenmangelanämie und der sogenannten Schallempfindungsschwerhörigkeit. Unter Eisenmangelanämie versteht man eine Blutarmut, die durch Eisenmangel verursacht wird. Interessant ist diese Blutarmut in Bezug auf den plötzlich auftretenden sensorineuralen Hörverlust. Der Zusammenhang zwischen diesem Typ des Hörverlusts und der Eisenmangelanämie ist schon seit 2014 bekannt.
Zum Studiendesign der amerikanischen Studie
Grundlage dieser Studie war die Auswertung von 300.000 Patientenakten erwachsener Personen von 2011 bis 2014. Das durchschnittliche Alter lag bei 50 Jahren. Von diesen Menschen hatten 0,7 Prozent eine Eisenmangelanämie, ebenso viele hatten eine Schallempfindungsschwerhörigkeit.
Bei 0,2 Prozent der Betroffenen lag eine Schallleitungsschwerhörigkeit vor, bei 1,6 Prozent eine kombinierte Form. Bei den Patienten mit Eisenmangelanämie kam die Schallempfindungsschwerhörigkeit, die auch sensorineurale Schwerhörigkeit genannt wird, signifikant öfter vor (1,1 Prozent), ebenso die Kombination aus beiden Typen (3,4 Prozent). Als Grund hierfür wird vermutet, dass die Cochlea (also der schneckenförmige Teil des Innenohrs) besonders empfindlich für Schäden durch Ischämie ist, die durch den Eisenmangel gefördert wird.