Brauche ich ein Hörgerät? Was bei Schwerhörigkeit zu tun ist…
Schwerhörigkeit ist eine echte Volkskrankheit. Es gibt etwa 2,5 Millionen Hörgeräte-Trägerinnen und -Träger in Deutschland. Auch sind nicht nur ältere Menschen von Schwerhörigkeit betroffen. Doch was ist Schwerhörigkeit eigentlich?
Schwerhörigkeit – ein exakter medizinischer Begriff
Dass der Betroffene das Gefühl hat, schwerhörig zu sein, oder sein Umfeld ihn oder sie darauf aufmerksam macht, reicht nicht aus, um ein Hörgerät zu bekommen. Es gibt Messwerte, die die Schwerhörigkeit exakt medizinisch definieren. Diese Messwerte sind abhängig von der Fähigkeit, Töne zu hören (in Dezibel gemessen) und gesprochene Worte zu verstehen („Freiburger Sprachtest“). Der Grad der Schwerhörigkeit wird unterschieden in folgenden Abstufungen:
- leicht
- moderat
- ernst
- an Taubheit grenzend.
Der Gang zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt
Wer glaubt, unter Schwerhörigkeit zu leiden, geht zunächst zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO). Wenn man zum ersten Mal ein Hörgerät möchte, braucht man eine ärztliche Verordnung. Der Arzt prüft…
- … das Hören der Töne und das Verstehen von Wörtern.
- … ob das Schwingen des Trommelfells in Ordnung ist.
- … ob der Steigbügelmuskel sich auf einen Reflex hin zusammenzieht.
- … ob ein Hörgerät infrage kommt.
Beim Hörgeräteakustiker
Der Hörgeräteakustiker sollte die Untersuchungen des Arztes wiederholen. Darüber hinaus nimmt er folgende Tests vor:
- Wie laut müssen Töne von verschiedener Frequenz sein, damit der Betroffene sie hört?
- Wann werden Töne als unangenehm laut empfunden?
- Wie laut muss ein Ton sein, damit der Betroffene ihn von Hintergrundgeräuschen unterscheiden kann?
- Freiburger Sprachtest.
Auch persönliche Aspekte (Musikhören, Gespräche in großer Runde, berufliche Aspekte etc.) werden abgeklärt. Jedes Ohr ist individuell. Daher braucht man ein eigenes Ohrpassstück oder eine passende Schale. Mit einem Trainingsgerät kann man genauer festlegen, welches Gerät in welcher Anpassung infrage kommt.
Quelle: Apotheken Umschau